Tagebuch eines Achillessehnenabrisses!
Definition: Bei der Achillessehne (= tendo calcaneus (Achilles)) handelt es sich um die vermeintlich stärkste Sehne des menschlichen Körpers. Sie setzt am Tuber calcanei (= Fersenbein) an und vereinigt als Endsehne des Musculus triceps surae (Wadenmuskel) die Endsehnen der drei Wadenmuskeln. Im Falle einer Achillessehnenruptur, die bei degenerativer Vorschädigung entsteht, handelt es sich um eine vollständige Durchtrennung der Sehne, meist in Folge direkter bzw. indirekter Gewalteinwirkung.

Montag, 03.03.08 - Tag X:
Vorabend der CeBIT - wir beschliessen, die Messe sportlich beginnen zu lassen. Prinzipiell eine gute Idee! Nach gut einer Stunde spielen mit meinen Chefs passiert es. Beim Start zum Sprint auf einen kurzen Ball reisst mit die Achillessehne des linken Fusses. Der Knall dabei ist unüberhörbar. Es hört sich an als wäre ich auf den Schläger getreten und hätte den dabei zerbrochen. Ein lauter Knall, einhergehend mit einem stechenden Schmerz wie ein Stromschlag. Dazu kommt das Wissen, dass meine Achillessehne gerissen ist.
Um 21 Uhr bin ich im nächstgelegenen Krankenhaus, wo mir diese Diagnose mit Hilfe eines Röntgenbildes, Ultraschall und kräftigen Drücken auch bestätigt wird. Da ich wenig Lust habe mich gleich und direkt vor Ort operieren zu lassen, fliege ich am nächsten Tag zurück nach München. Mein Fuss steckt nun in einer Orthese wobei der Fuss in "Spitzfusstellung" gehalten wird. Irgendwie sieht das Ding aus wie ein Skischuh. Laufen unmöglich. Nur mit den Krücken kommt man weiter. Und wie transportiert man dabei eine Aktentasche? Und das Schlimmste: die Bike Saison ist abgehakt!
Mich frustriert das alles jetzt schon!!
Noch auf dem Flughafen in Hannover verpasse ich mir - wie ein Junkie - auf der Toilette die erste Trombose Spritze. Ein tolles Gefühl sich selbst eine Nadel in den Bauch zu rammen.

Dienstag, 04.03.08
Auf den Rat eines Freundes - selbst Spotmediziner und Achillessehnen-Betroffener - lasse ich mich in der Gemeinschaftspraxis der "Sportmedizin München" untersuchen und für die OP vorbereiten. Die Jungs sind Profis und deshalb auch die Mannschaftsärzte des TSV 1860 München, der SpVgg Unterhaching und des DSV's. Hier wird mir noch der Gips für den nächsten Tag vorbereitet

Mittwoch, 05.03.08 - 2. Tag nach dem Riss und Tag der OP:
Kurz die Daten aufgenommen, meine Waden rasiert, eine Beruhigungstablette eingeworfen und los gehts. Wie man mich auf den OP Tisch von Dr. Öttl verfrachtet, weiss ich nicht - da habe ich schon tief und fest geschlafen. Nach 45 Minuten (sagt man mir) ist das Ganze vorüber. Im Halbschlaf erkenne ich, dass mein Fuss von den Zehen bis unters Knie dick eingebunden ist. Dabei liegt das Ganze in der unteren Hälfte der Tags zuvor vorbereiteten Gipsschiene. Schmerzen habe ich eigentlich keine, wobei ich allerdings noch voll mit Schmerzmitteln bin. In den nächsten Tagen wird schön der Verband gewechselt, wobei ich mich nun rühmen kann, eine ca. 12 cm lange Wunde von der Ferse bis zu den Waden zu haben. Mann...sieht das übel aus! Schlafen kann man nicht so wirklich gut, weil man in einer Schiene ruhiggestellt ist. Grr.....!!

Samstag, 08.03.08
Endlich gehts nach Hause! Dort angekommen, stelle ich fest, dass man mit 2 Krücken so richtig hilflos ist. Du kannst nix tragen und dazu fallen diese blauen Drecksdinger ständig um, sobald man sie irgendwo anlehnt. Wie mich das nervt!!!

Tagebuch der Folgewochen:
- der Tag X - Tag der OP
- 2 Wochen nach der OP
- 4 Wochen nach der OP
- 6 Wochen nach der OP
- 8 Wochen nach der OP
- 10 Wochen nach der OP -


Meine Aussicht auf die Bike Saison 2008! Toll! Achtung: eklig und 12 cm lang!